Dunkle Seiten
Die Sippe
~eine Hintergrundgeschichte aus WoW~
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Einst funkelten die Sterne klar am Himmel der Nacht und es sah aus, als wollten sie tanzen. doch sie waren starr in ihrer Bewegung und gezwungen an Ort und Stelle zu verharren. Sie fingen an zu weinen und zu jammern und ihr Wehklagen war so groß, das TuwaGaho erwachte und sie hörte.
TuwaGaho, so großmütig und edel in ihrer Art und sanft wie eine Mutter nur sein kann, wurd schwer um ihr Herz als sie jene kleinen Sterne dort oben funkeln sah. Und so rief sie hoch hinauf:
"Ihr kleinen Sternen dort oben, auf dass ihr mich hört. Kommt herab zu mir und euer Wehklagen wird ein Ende haben. Hier unten bei mir seid ihr frei zu tanzen und zu lachen, zu singen und zu leben! Kommt herab zu mir und werdet meine Kinder."
Als die Sterne dies hörten funkelten sie noch stärker am Himmel. Es kam der Tag und sie begaben sich zur Ruh, doch als die Nacht erneut hereinbrach, funkelten sie so schaurig schön, wie nie in all den Jahrtausenden zuvor. Ihr Bemühen war stark und mehr als ein Jahr verging, währenddessen sie am Tage schliefen und in der Nacht ihre Bemühungen fortsetzen. Und endlich in einer der vielen Nächte gelang es einem einzelnen Stern sich von seinem Himmelszelt zu lösen und hinab zu fallen auf die Erde.
TuwaGaho so freudig, endlich jemanden bei sich zu haben, bettete den Stern auf sanftem Moos und sprach: "Du mein kleiner Stern sollst das erste meiner Kinder sein. Du wirst heißen Mamid, die kleine Sternentänzerin, auf dass noch viele deiner Art dir folgen mögen. Und nun meine kleine Tochter sei frei und tanze dein Leben."
So sprach TuwaGaho und Mamid begann zu tanzen. So groß war ihre Freude nicht mehr am Himmelszelt gefangen zu sein, dass ihre Gefühle bis hinauf in den Himmel strahlten und auch den übrigen Sternen die Kraft gaben, sich von ihrem Himmelszelt zu lösen und auf die Erde hinab zu fallen. Die ganze Nacht war taghell erlauchtet vom Regen der Sternschnuppen, wie es nie zuvor der Fall gewesen war. Einige Sterne blieben an ihrem Himmelszelt, der festen Überzeugung ihre Zeit sei noch nicht gekommen und sie würden später ihren Brüdern und Schwestern folgen. So wurden sie die Taigi, die Seelen die auf den Ruf von TuwaGaho warten, um dann als Taini zurückzukehren.
Die Sterne auf der Erde waren zahlreich ihrer Art, doch glichen sie sich allesamt und so schenkte TuwaGaho ihnen eine weitere Gabe. Die Sterne wurden von TuwaGaho geformt, erhielten einen Körper und wurden unterteilt in Mann und Frau, auf dass es ihnen fortan möglich sei, sich selbst zu vermehren, unabhängig vom Willen des Himmelszeltes. Die Sterne selbst blieben im Körper als Seele, geborgen und sicher.
Die ersten Kinder waren geboren. Sie liebten ihre Mutter die Erde so sehr, dass sie sie zu ihrer Göttin machten und die erste Mamid, wurde ihre Anführerin, war sie es doch gewesen, die sie hierher gebracht hatte. Doch wollten sie ihre Herkunft nicht gänzlich verleugnen und ihre Brüder und Schwestern dort oben am Himmel vergessen und so gaben sie sich Namen die das Himmelszelt ehrten.
Die Kinder nannten sich fortan Taini, der kommende Neumond. Als sie älter wurden nannten sie sich Jacy, der Mond. Die Sterne am Himmelszelt, welche zu ihnen zurückkehrenwürden, wurden Taigi getauft, der rückkehrende Neumond. Und das Neumondsfest war das Mimiteh, welches immer dann gefeiert wird, wenn TuwaGaho einem weiteren Taini eine Vision schickte, damit es zum Jacy heranreifen konnte.
Dies ist die Geschichte der Sippe, wie sie von einer Generation an die nächste weitergegeben wird, seit Anbeginn der Zeit.
Désirée Becker
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