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Das Festival
~ein Traum~

Die Halle ist so riesig. Nein keine Halle, ein Saal. Ein großer Saal mit unendlichen Stuhlreihen. Sitzbänke links von mir. Sitzbänke rechts von mir. Und meine Freunde in meiner Nähe. Kein Ende in Sicht. Nicht nach oben, nicht nach unten. Wo befinden wir uns in diesem Saal? Weiter oben? Weiter unten? In der Mitte? Aber eigentlich ist es auch egal. Wichtig ist, was vor uns liegt. Wichtig ist, was wir tun müssen. Überleben! Kämpfen! Dieses Festival überstehen! Jedes Jahr einmal. Volkssport. Sehr amüsant. Rechts ein Mitstreiter, links ein Mitstreiter. Ich sehe ihre Gesichter. Aber ich kann sie mir nicht merken. Warum ?

Gleich geht es los. Ich spüre es. Gleich begnnt das Festival. Gleich wird es amüsant. Da. Das Horn.Es ertönt und kaum verhallt der Ton, da trifft ein Pfeil die Brust meines rechten Nachbarn. Er kippt um, verblasst, ist fort. Der Mann rechts neben ihm fängt an zu schreien. Auch er kippt um und verblasst. Er hätte auf seinen Partner achten sollen. Zwei aus der Sitzreihe hintr uns klettern nach vorn und nehmen die Plätze der Verblassten ein. Deswegen merke ich mir keine Gesichter. Sie kommen, sie kämpfen, sie verblassen. Wir ducken uns hinter de Sitzlehnen. Meine Partner rechts und links mit ihren alten spanischen Gewehren, ich mit meinem Schwert. Ich weiß, neben meinen Partnern ist wieder ein Schwertträger. Daneben wieder einermit einem Gewehr. und so geht es weiter. Unzählige Reihen. Hinter mir, Vor mir.Links von mir und rechts von mir. Wir warten. Darauf, dass die Pfeilsalve abebt. Die einzige, die es geben wird. So ist es Tradition. Unsere Feinde und unsere Gruppe haben nur einePfeilsalve am Anfang. Wenn diese endet, wird gekämpft. So war es schon immer. So wird es immer bleiben. Nach den Pfeilen stürmen die ersten 50 Sitzreihen nach vorn. Darunter auch ich. Gleich in einer der ersten Reihen. Kaum eine Chance zu überleben. Welch eine Ehre, wenn ich es doch schaffe. Dann kommt die Hauptstreitmacht. Doppelt so viele wie wir. Und danach die Nachhut. Wir warten. Nichts zu hören, außer dem Sirren der Pfeile und das Aufschreien jener, die getroffen werden. Dann stille. Derletzte Pfiel ist von seiner Sehne geschnellt.

Wir springen auf. Schreien, johlen, kreischen. Stürmen nach vorn. Und das Schlachten beginnt.

Ich verfalle in Raserei. Achte nur noch auf meinen linken Partner, so wie ich es gelernt habe. Und ich achte auf meine Feinde. Sehe keine Gesichter. Nur rote Schärpen. Rote Shärpen, die zerfetzen, wenn ich mein Schwert in den Körper eines Feindes ramme. Rote Schärpen, die zusammen mit meinen Feinden verblassen, wenn ich sie töte. Ich achte auf keine Gesichter. Zu gefährlich, sollte ich einen meiner Freunde erkennen. Zu gefährlich sollte ich begreifen, dass einer meiner Freunde diesmal auf der Seite der Feinde war und ich ihn tötete. Zu gefährlich, sollte ich erkennen, das einer meiner Freunde es war, der mich tötet. Doch es tötet mich keiner. Ich renne nach vorn. Mitten in den Kampf hinein. Ich schlachte alles nieder, was mir in den Weg kommt. Ich höre Schüße, Kampfschreie, Schmerzensschreie und das Klirren von Schwertern. Ich fühle nichts. In diesem Moment bin ich das, was man sein muss um dieses Fetival zu überleben: Eine Kampfmaschine. Eines das zum Schlachten und töten erschaffen wurde. Ich hebe mein Schwert und senke es. Heben, Senken, Heben, Senken. Blutz spritzt auf meine Kleidung, mein Geicht. Ich spüre, wie das Blut meine Kleidung durchtränkt. Wie es sich mit meinem eigenen vermischt. ch blute aus zahlreichen kleinen und auch mittleren wunden. Ich nehme es zur Kenntnis. Aber es macht mir nichts aus. Ich kämpfe weiter. Heben, Senken, Heben, Senken. Ohne Unterlass. Ich höre das Blut in meinen Ohren rauschen, ich höre die Schmerzensschreie meiner Feinde. Das Reißen von Stoff und Haut. Das Knacken von Knochen. Ich sehe wie tote Leiber zu Boden fallen und verblaßen ehe sie den Boden berühren. Ich sehe, wie neue Feinde vor mir auftauchen. Wie auch diese sterben und ihre Partner mit sich in das Reich der Verblassten reißen, da diese nicht aufeinander acht gaben. Ich weiß nicht, wie lange ich der Monotonie dieser Schlacht folge. In der ich mein Schwert in lebende Leiber senke und aus toten Leiber herausreiße. Heben. Senken. Heben. Senken. Sekunden, Minuten, Stunden, vielleicht auch Tage. Dann irgendwann lässt mich ein Stöhnen aufhorchen. Ein Gedanke. Mein linker Partner! Immer weiter habe ich mich in die Schlacht treiben lassen. Immer weiter fort von meinem Partner. Ich drehe mich um.Dort steht er. Das Gewehr in beiden Händen. Über seinem Kopf erhoben. Er versucht ein Schwert abzuwehren. Ich renne los, dränge Kämpfende beiseite und gelange bei meinem Partner an. Er steht mit dem Rücken zu mir. Ich lasse mich hinter ihm auf die Knie fallen und ramme an seiner Seite vorbei, das Schwert bis zum Heft in den Bauch des Gegners. Dieser lässt das Schwert fallen. Spuckt Blut und beginnt zu fallen. Auch er verblasst ohne den Boden zu berühren. Eine Gestalt etwas weiter rechts von ihm, lag verwundet auf dem Boden. Nicht schwer. Doch es ist zu spät. Sie beginnt zu verblassen. Ihr Partner war nicht gut genug. Und während ich auf dem Boden knie und der Gestalt beim Verblassen zusehe, realisiere ich, das ich keine Schreie mehr höre. Und dann erklingt das Horn. Es ist vorbei. Beendet die Schlacht und somit das Festival.

Wir stehen auf. Werfen unsere Waffen achtlos zu Boden. Helfen den Verwundeten aufzustehen. Reichen unseren Feinden die and und begeben uns zu den Ausgängen. Das Festival hat diesmal lange gedauert. Viele meiner Freunde sind wohl gestorben. Ich trete durch den Ausgang in eine Halle. Die Halle ist wie eine Arena aufegbaut. Die Wände sind ziemlich hoch. Gänge führen zu den Sitzbänken. Überall liegen, stzen und stehen die Teilnehmer des Festivals. Man hört das Stöhnen der Verletzten und überall laufen Sanitäter in weißen Anzügen herum, die geschäftig ihrem Beruf nachgehen. An einer der Wände lehnt ein guter Freund von mir. Er hat eine Verletzung am Bein. Ein weiterer guter Freund kümmert sich um die Verletzung. Er blutet nur aus kleineren Wunden. Es ist nichts ernstes. Sie werden es überleben. Jeder, der nicht während der Schlacht verblasst wird überleben. Ich habe nicht geglaubt, sie wieder zu sehen. Ich frage mich, auf welcher Seite sie diesmal gekämpft haben. Die Schärpen verblassen nach der Schlacht. Man weiß also nie, ob die eigenen Freunde diesmal mit oder gegen einen gekämpft haben. Aber es ist auch egal. Es ist nur ein Spiel. Ich selbst weiß nicht mehr, auf welcher Seite ich diesmal stand. Trug ich eine rote Shärpe? Eine Blaue? Wie lange habe ich gekämpft? Wieviele habe ich umgebracht? Welche waffe trug ich diesmal? Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß auch nicht mehr, wo ich gekämpft habe. Weiter vorne? Weiter hinten? Alle Erinnerungen an das Festival verblassen, so wie die leblosen Körper im Saal. Am Ende weiß ich nur noch, das ich an dem Festival teilgenommen habe. Und das ich überlebt habe. Alle die ich nach diesem Festvial nicht mehr sehe, haben es wohl nicht geschafft. Sie sind in Ehren gestorben. Für das Spiel.

Ich gehe weiter. verlasse die Halle und trete auf die Terrasse hinaus, die das Gebäude umgibt. Dort treffe ich ein paar Jungs. Sie haben vor einiger Zeit eine Band gegründet. Sie grinsen mich an. Nur einer nicht. Einer von ihnen überreicht mir ein Päckchen. Ich nehme es an mich. Aber ich achte nur auf den ruhigen Jungen, den ic so sehr liebe. Aber er beachtet mich nicht. Er schaut nur vor sich hin. Er nimmt nie an diesem Spiel teil. Er ist anders. Aus irgendeinem Grund, mag er das Spiel nicht. Ich verstehe ihn nicht. Aber ich liebe ihn. Ich öffne das Päckchen. Ein Puzzle-teil liegt darin. Ich erinnere mich. Ich habe schon viele andere Puzzleteile. Sie sind auch schon teilweise zusammengesetzt. Aber wo liegen sie? Achja. In meinem Zimmer auf der Treppe. In der Wirklichkeit. In der Wirklichkeit? Aber ich bin doch in der Wirklichkeit. Was denke ich denn da nur! Ich versuche das Puzzleteil mitden anderen zu verbinden.Aber es geht nicht. Es passt nicht. Ich gebe auf. Das Puzzle verschwindet. Ich wende mich wieder meiner Umgebung zu. Und dort sehe ich sie alle. Alle meine Freunde haben überlebt. Sie sind alle mehr oder weniger gut bei dem Spiel weggekommen. Einige tragen Orden. Sie wissen nicht warum. Wir nehmen jedoch an, das sie in vorderster Front gekämnpft haben. Wenn man überlebt bekommt man einen Orden. Nun bemerke ich, das auch ich einen Orden um den Hals trage. Habe ich auch in den ersten Reihen gestanden? Es ist mir egal. Ich will nicht weiter darüber nachdenken. Der Tag heute ist so schön. Das Festival hat statt gefunden. Meine Freunde haben alle überlebt und der Mensch,den ich liebe, ist bei mir. Und vielleicht spielt er im nächsten Jahr doch mit und vielleicht kämpft er an meiner Seite. Das wäre das schönste Geburtstagsgeschenk.

Désirée Becker
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