Es ist schon eine merkwürdige Szenerie
Ich sitze hier auf der arbeit
Draußen scheint die Sonne
Es ist warm
Der Frühling versucht
Seinen Weg zu finden
Und doch ist es
In meinem Herzen
So furchtbar kalt
Einsamkeit reißt mich
In die Vergangeheit zurück
Ich denke wieder an dich
An unsere gemeinsame Zeit
An all die Stunden
Die Gott uns noch gewährte
Bevor er dich
Zu sich holte
Wieso nur?
Wieder diese Schmerzen
All die Gefühle
Nie vergessen
Aber im Verborgenen gehalten
Die Zeit war vergangen
Und ich lernte wieder
Das Glücklichsein
Oft dachte ich an dich
Aber langsam verstand ich
Mit diesen Gedanken umzugehen
Und nun?
Ich lese Worte
Nicht an mich gerichtet
Andere Menschen verleihen
Ihren Gefühlen Ausdruck
Jemand ist von ihnen gegangen
Niemand den ich kannte
Er ging bevor
Ich ihn kennen lernen durfte
Und doch
Diese Gefühle und Gedanken
Dieser Wunsch
Jenen Menschen wiederzusehen
Ihn festzuhalten
Zu umarmen
Nie wieder loszulassen
So dass er
Nicht fortgehen kann
Nur um dann zu merken
Du quälst ihn
Du musst ihn
Gehen lassen
Er liebte das Leben
Aber was er jetzt fühlt
Ist kein Leben mehr
Und seine Augen sagen
„bitte lass mich fort
lass mich das Leben
in Erinnerung behalten
so wie ich es kannte
lass mich nicht das
was ich jetzt erleide
Leben nennen“
Jene Augen
Überzeugen dich
Und während die Seinen
Sich dankbar schließen
Füllen sich die Deinen
Langsam mit Tränen
So wie sich meine
Wieder füllen
Jetzt zu dieser Stunde
Während ich an Dich denke
Damals fiel der Schnee
Drückte mit seiner Kälte
Meine Gefühle aus
Heute scheint die Sonne
Trotzdem fühle ich die Kühle
Auf meinem Gesicht
Als ob sich die Flocken
Erneut mit meinen Tränen mischen
Als sie dich an jenem Tage
In die Dunkelheit hinabließen
Jener Ort an dem
Dein Körper nun weilt
Während deine Seele
Dort oben ist
Auf uns hinabsieht
Und endlich wieder weiß
Was es heißt
Frei zu sein
Das Dasein zu genießen
Nie wieder
Gefesselt zu sein
Und in der Gewissheit
Deines Glückes
Versiegen auch meine Tränen
Die Sonnenstrahlen berühren nun
Auch wieder mein Gesicht
Die Wärme kriecht
Zurück in mein Herz
Ich lerne erneut
Das Glücklichsein
Und weiß
Wenn die Zeit gekommen ist
Kann ich zu dir eilen
Und in Ewigkeit
In deinen Armen verweilen.
Alte Wunden aufgerissen
Werden wir dich auf ewig missen
Ein guter Freund den jeder kennt
Und dessen Namen man heut noch nennt.
© Copyright Désirée Becker
Februar 2004